Gillenfeld. Im Jahr 2014 übernahmen die Brüder Andreas und Sebastian Thomas den Bauernhof ihrer Eltern in Gillenfeld. Seither bewirtschaften sie 150 Hektar Weide- und Ackerland und halten rund 80 Milchkühe. Andreas Thomas stellte am 4. Mai im Gespräch mit Christdemokraten die Grundlagen seines Betriebs vor. Landwirt zu werden, war nicht von Anfang an das Berufsziel der Brüder Thomas. Obwohl sie von Kindesbeinen an im Betrieb der Eltern mitgeholfen haben. Erst nach Abitur und Studium entschlossen sich beide, Landwirte zu werden und den Familienbetrieb in die nächste Generation zu führen.

Der Beruf des Landwirts erfordert heutzutage sehr viel Flexibilität. „Man muss eigentlich ständig schauen, was notwendig ist und was man noch machen kann und dabei ist man als Landwirt von politischen Entscheidungen abhängig“, stellt Andreas im Gespräch heraus. Mit dieser Feststellung rennt er beim Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder und dessen Bruder Gordon, der Ende März zum Generalsekretär der CDU in Rheinland-Pfalz gewählt wurde, offene Türen ein. Zwar regiert die CDU weder in Berlin noch in Mainz, aber die beiden Politiker wissen nur zu genau, dass Entscheidungen der Rot-Grün-Gelben Regierungen und die Vorgaben der Europäischen Union bei vielen Landwirten für Verdruss sorgen. Viele beklagen die fehlende Planungssicherheit. Manche Probleme würden verschärft, weil die Öffentlichkeit mitunter nicht vollständig informiert werde. So entstehe ein völlig falscher Eindruck von der Wirklichkeit eines landwirtschaftlichen Betriebs. Andreas Thomas bringt das auf den Punkt: „Kein Landwirt verwendet mehr Pflanzenschutzmittel als unbedingt erforderlich. Und bei jedem steht das Wohl der Tiere ganz weit oben. Denn Äcker, Wiesen und Tiere sind unsere Lebensgrundlage.“

Der Krieg in der Ukraine hat in der Landwirtschaft manche Kontroverse neu entfacht. Was noch vor wenigen Wochen als richtig galt, wird jetzt mitunter anders bewertet. Allem anderen voran ist es die Frage, was jetzt höher gewichtet werden soll: Tank oder Teller? Soll also mehr Energie aus Pflanzen produziert werden oder das Ackerland zum Anbau von Nahrungsmitteln genutzt werden? Es kam auch die Frage auf, ob es jetzt noch richtig sein könne, im Rahmen des aktuellen GAP (Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union) vier Prozent der agrarisch genutzten Flächen stillzulegen. Ebenso sei zu fragen, ob durch die EU-Förderung im Rahmen von ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) stets die richtigen Anreize gesetzt würden.

Patrick Schnieder betonte, das Bild der Landwirtschaft sei vielfach mehr durch Ideologie als durch Fakten geprägt. Andreas Thomas will das ändern. Daher besuchen die Mädchen und Jungen aus dem Kindergarten in Gillenfeld regelmäßig seinen Hof. Er will dieses Angebot auch auf die Kinder in der Grundschule ausdehnen. Das Tierwohl liegt den beiden Brüdern sehr am Herzen. Daher nahmen sie in den letzten Jahren einige Umbaumaßnahmen vor, um den Kuhkomfort zu steigern. Es ist das Ziel, eine langlebige und gesunde Herde zu haben. Dafür lohnt es sich, viel Arbeit zu investieren. Das beginnt schon bei den Kälbern, die in Kleingruppen auf Stroh gehalten werden.  In dem abschließenden Gespräch betonte der Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder die Bedeutung einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft, ganz nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber.

Der Besuch des Bauernhofs von Familie Thomas in Gillenfeld war eine „CDU Vor Ort“ Veranstaltung. Der Kreisvorsitzende der Kommunalpolitischen Vereinigung im Landkreis Vulkaneifel, Dr. Reinhard Scholzen, beschreibt das Ziel dieser Besuche: „Wir informieren uns über aktuelle Themen aus erster Hand. Die Kommunalpolitik behandelt die Themen, die den Bürgern unter den Nägeln brennen.“

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Informationen aus erster Hand erhielten die CDU-Politiker auf dem Andreashof in Gillenfeld. V. l. n. r.: Andreas Thomas, Michael Bach, Fabian Mohr, Patrick Schnieder (MdB); Albert Berens, Gordon Schnieder (MdL), Hans-Jakob Meyer, Niklas Meyer, Heike Hermes und Dieter Oster. (Foto: Dr. Reinhard Scholzen)